Einleitung Bildende Kunst

 

Der unverwechselbare Beitrag der Kunsterziehung besteht im ästhetischen Zugang über die Sinne zur Welt. Durch die Verbindung von Wahrnehmen, Erfahren, Gestalten und Reflektieren wird Weltsicht entwickelt und die Persönlichkeitsentwicklung ganzheitlich gestärkt.

Ein zunehmend komplexeres Arbeiten und Denken in Zusammenhängen wird eingeübt. Die Notwendigkeit, im Unterricht immer auch von den Schülerinnen und Schülern und ihrem Entwicklungsstand auszugehen, bestimmt die konkreten Gegenstände und die Art und Weise der Annäherung und bedeutet so eine Öffnung in eine Methodenvielfalt. Durch handlungs-betonte, offene und gelenkte, prozess- und projektorientierte Unterrichtsformen und Methoden werden emotionale, kreative, bildhaft- anschauliche, kognitive und kommunikative Fähigkeiten und Kenntnisse erworben. Damit vermittelt der Unterricht im Fach Bildende Kunst in besonderem Maße Schülerinnen und Schülern vielfältige fachliche, methodische, personale und soziale Kompetenzen.

 


 

Unterstufe:

Die Schüler/innen erhalten Einblicke in die Vielfalt der Darstellungsweisen. An Werken im Kontext werden verschiedene Möglichkeiten der Darstellung von Fläche, Körper, Raum und Bewegung untersucht.

Schwerpunkt ist das eigene praktische Arbeiten der Schülerinnen und Schüler. Sie machen Erfahrungen mit verschiedenen Materialien, Techniken und Gestaltungsweisen und entwickeln ein Verständnis für deren Besonderheiten. Manuelle Fertigkeiten werden eingeübt und das Spektrum der gestalterischen Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler wird erweitert.

Im zweidimensionalen Bereich z.B. werden mit der Erarbeitung von Ordnungen Voraussetzungen geschaffen, den Bildaufbau zu organisieren und den Raum auf der Fläche darzustellen. Durch spielerisch-experimentelle und zielgerichtete Versuche mit Farben und farbigen Materialien wird das persönliche Farbempfinden sensibilisiert und bereichert. Durch die eigene praktische Arbeit und deren Wechselwirkung mit gedanklich- theoretischer Reflexion wird zunehmend die Fähigkeit entwickelt, zu einer absichtsvolleren Bildaussage zu kommen.

Im dreidimensionalen Bereich setzen sich die Schülerinnen und Schüler zunehmend mit Gestaltungsprinzipien zu Körper und Raum auseinander. Ein durch Erlebnisse geprägter Zugang zu Raumbildung und Raumnutzung wird eröffnet.

 

 

 

Mittelstufe:

Die Schülerinnen und Schüler haben Kenntnisse zu exemplarischen Aspekten der Kunstgeschichte und können ihr Wissen strukturieren.

Materialien und Gegenstände werden zielorientiert bearbeiten oder in neue Beziehungen gesetzt, so z.B. können die Schüler/innen verschiedene Möglichkeiten der Erzeugung räumlicher Illusion auf der Fläche anwenden, eine räumliche Wirkung auf der Fläche durch Linie, Farbe und Perspektive erzielen oder unter Einbeziehen des Zufalls Bilder oder Objekte mit neuen Bedeutungen schaffen.

Im angewandten Gestalten von Gegenständen mit Alltagsbezug erlangen Schülerinnen und Schüler ein Verständnis für Abhängigkeiten und Bedingungen bei dem Entwicklungsprozess eines Produkts.

 

 

Oberstufe:

Die Kompetenzen und Inhalte der Klassen 5 bis 10 sind Grundlage für Weiterentwicklung und gezielte Vertiefung in der Kursstufe.

In den Arbeitsfeldern der Gestaltung und der gedanklichen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Werken können sich die Schülerinnen und Schüler in bewusster Entscheidung auf die jeweiligen Unterrichtsgegenstände einlassen und Methoden, Konzepte und Lösungswege für deren Bearbeitung entwickeln. Sie sind in der Lage, die eigene gestalterische und reflektorische Arbeit in den Arbeitsfeldern und die gedankliche Durchdringung von künstlerischen Werken, Bildmedien und der gestalteten Umwelt als Einheit zu sehen.

Die Schülerinnen und Schüler können absichtsvoll in wesentlichen Bereichen des Gestaltens auf der Fläche, im Raum, mit neuen Medien – auch in Verbindung mit dem Phänomen Zeit – arbeiten und ihre Entscheidungen und Überlegungen dokumentieren und kommentieren.

Die Schüler/innen erweitern ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in den 2- und 3-dimensionalen Arbeitsbereichen und gelangen über kreative Gestaltungsprozesse zu eigenen und überzeugenden Lösungen.

In enger Verbindung mit der fachpraktischen Arbeit steht die Analyse von Kunstwerken.